Bio Roth

Der Hof Bio Roth ist ein Landwirtschaftsbetrieb mit 19 Hektaren Nutzfläche, zehn davon sind Ackerbauland, neun Naturschutzzone. Der Hof ist seit vielen Generationen im Familienbesitz.

Seit jeher wurde er konventionell und sehr intensiv bewirtschaftet. Einige Jahre zählte Patricks Vater Josef zu den grössten Erdbeerproduzenten in der Umgebung. Das Obst der 171 - zum Teil schon sehr alten - Hochstammbäume wurde zum Mosten gegeben. Neben dem Ackerbau bildeten eine Ochsen- und später eine Schweinemast mit über 300 Plätzen einen weiteren, wirtschaftlich wichtigen Betriebszweig.

Nach dem Patrick seine Zweitlehre zum Landwirt erfolgreich abgeschlossen hatte, gründete er 2012 zusammen mit seinem Vater und damaligen Betriebsleiter Josef eine Generationengemeinschaft.

Patrick eignete sich durch die Zusammenarbeit mit seinem Vater viel zusätzliches Know-how an. Er realisierte jedoch bald, dass er von der Intensivbewirtschaftung weg und einen anderen Weg einschlagen wollte. So gab er die Erdbeerproduktion auf und konzentrierte sich auf Ackerbau und Tierhaltung.

2016 übernahm Patrick den Hof als alleiniger Betriebsleiter und startete Versuche mit verschiedenen neuen Ackerkulturen, unter anderem CBD Hanf.

2020 zog seine Frau Stefanie zu ihm und mit ihr noch mehr innovative Ideen. Dank einem Schlüsselerlebnis während ihrer ersten Schwangerschaft wusste das Paar sofort, dass für sie nur mehr der biologische Landbau in Frage kommt. Zudem wollten sie weg von Massentierhaltung und Grossabnehmern. Ihre Vision war es, den Konsument/Innen neben köstlichen Produkten auch den Nutzen alter Sorten und Rassen, Nischenprodukten und Fleisch ab Hof, in Verbindung mit dem so wichtigen geschlossenen biologischen Ökosystem, zu vermitteln.

So werden heute aus den Früchten der alten und grösstenteils ProSpecieRara Hochstammbäumen gefriergetrocknete Äpfel, Birnen und Zwetschgen produziert, die direkt ab Hof, an verschiedenen Märkten, oder das ganze Jahr über im Muri Moos bezogen werden können.  Dem Foodwaste entgegenzuwirken war dabei einer der Hauptgedanken. So können zu kleine oder grosse, schorfige, aus der Form fallende oder "aapönggeti" Früchte zu einer geschmacksintensiven Versuchung werden, der man kaum widerstehen kann. 

Ein wichtiger Betriebszweig ist auch der Ackerbau. Wobei auch dort eine deutliche Kehrtwendung sichtbar ist. Früher wurde nur Futtergetreide angebaut. Im Jahr 2022 entstanden auch hier neue Synergien. So baut Bio Roth Speisehafer für die regionale Gutsch Genossenschaft an und produziert Brotweizen für die nahegelegene Ferrenmühle. Zudem entstand durch die Umstellung auf Biolandbau eine Zusammenarbeit und Freundschaft mit zwei Demeter Betrieben im Dorf. So können Ressourcen und Engpässe gegenseitig ausgeglichen werden und es entstehen neue Möglichkeiten.

Weitere Nischen bilden der Gewürz-und Heilkräutergarten und die dazugehörenden Kurse und Spaziergänge, sowie die Schaf- und Hühnerzucht, Direktvermarktung von Weidelämmern, Freilandtruthähnen und Freilandalpenschweinen.